w/k - Zwischen Wissenschaft & Kunst
Press "Enter" to skip to content

Karl Otto Götz: Kontaktstellen

Text: Peter Tepe | Bereich: Beiträge über Künstler

Übersicht: In seinem Nachruf stellt Peter Tepe seine persönlichen Berührungspunkte mit Karl Otto Götz dar. In Stichworten: Bewerbung an der Kunstakademie Düsseldorf, weil Götz zu dieser Zeit dort lehrte; Studium bei Götz; sein Prinzip, das Finden eigenständiger künstlerische Konzeptionen zu begünstigen; Orientierungskrise und Wechsel zur Universität; Kontakt in den 1990er Jahren; Götz und Rissa als w/k-Kooperationspartner; Interview über Götz als Wissenschaftler; Götz und Rissa beteiligen sich an der ersten w/k-Ausstellung.

Karl Otto Götz ist am 19. August 2017 im Alter von 103 Jahren verstorben. Mittlerweile liegen viele Nachrufe vor, in denen seine herausragenden künstlerischen Leistungen gewürdigt werden. Den Texten dieser Art werde ich keinen weiteren hinzufügen, sondern meine Berührungspunkte mit Götz, in den irrtumsanfälligen Erinnerungen kramend, darstellen.

Während meiner Oberstufenjahre an einem Osnabrücker Gymnasium Mitte der 1960er Jahre war ich künstlerisch sehr aktiv. Zwar arbeitete ich phasenweise auch gegenständlich, orientierte mich aber hauptsächlich an der abstrakten Kunst, z.B. am amerikanischen Abstrakten Expressionismus und an der europäischen informellen Malerei. Karl Otto Götz gehörte zu den Malern, die ich am meisten verehrte.

Bewerbung

Im Umfeld des Abiturs bereitete ich, von dem mich fördernden Kunstlehrer Veit Lindenmeyer unterstützt, Bewerbungen an zwei Kunstakademien vor. Den Standort Düsseldorf wählte ich vor allem deshalb aus, weil Götz zu dieser Zeit dort lehrte. Nach dem Abitur hatte ich keinen Studien- oder Ausbildungsplan b, setzte also alles auf die Kunst-Karte. Ich hatte großes Glück und wurde aufgrund der eingereichten Mappe an der Kunstakademie Düsseldorf zum Studium der freien Malerei zugelassen; damit waren auch die Gemüter meiner Eltern, die gar keine Verbindungen zur Kunst im Allgemeinen und zur bildenden Kunst im Besonderen hatten, vorerst beruhigt (mein Vater war Volksschullehrer und meine Mutter Hausfrau).

Begeistert war ich natürlich von der Nachricht, dass ich meinen geheimen Hoffnungen entsprechend der Götz-Klasse zugeteilt worden war; das empfand ich als große Ehre, und es wirkte bereits in den Monaten bis zum Studienbeginn extrem motivierend. Zu dieser Zeit gab es zumindest bei den freien Künstlern keine gemeinsamen Einführungssemester für die Neuen; man wurde gleich ins Meer geworfen und musste sich in den mit Studierenden unterschiedlichen Alters und Ausbildungsniveaus bestückten Klassen über Wasser halten – eine große Herausforderung.

Studium bei Götz

Kurz nachdem ich im Oktober des ereignisreichen Jahres 1968 mein Studium aufgenommen hatte, lernte ich Götz anlässlich seiner Besuche in der Klasse, die meistens einmal pro Woche stattfanden, auch persönlich kennen. Man sprach über aktuelle Ereignisse – das waren 1968 natürlich auch solche politischer Art –, diskutierte über kunsttheoretische und ästhetische Probleme, erörterte die aktuellen Kunstströmungen wie z.B. Konzeptkunst und Land Art. Vor allem aber präsentierten die Studierenden ihre neuen Arbeiten, deren Stärken und Schwächen dann kontrovers zur Sprache kamen.

Karl Otto Götz: Torden (1969). Foto: Olaf Bergmann.
Karl Otto Götz: Torden (1969). Foto: Olaf Bergmann.

Götz’ Prinzip, das mir allerdings erst nach und nach bewusst wurde, war, die in seiner Klasse Studierenden zu ermutigen und zu befähigen, ihre je eigenen künstlerischen Wege zu gehen, d.h. eigenständige und möglichst auch neuartige künstlerische Konzeptionen zu finden und diese dann konsequent zu realisieren. Er war in keiner Weise bestrebt, die von ihm Ausgewählten zur Nachahmung des Meisters zu bewegen. Das zeigte sich auch in seinen Korrekturen, die fördernd und fordernd, aber nie vernichtend waren. Er ließ auch Wege zu, die ihm als Irrwege erschienen, da er in der Überwindung von Irrtümern eine Möglichkeit erblickte, um nach der Erprobung diverser Optionen am Ende eben eine fruchtbare künstlerische Konzeption zu finden.

Im Wintersemester 1968/69 war ich nach meiner Erinnerung der einzige Studienanfänger in der Klasse. Götz nahm mich beim ersten Treffen beiseite und erläuterte mir, möglicherweise als Antwort auf eine von mir gestellte Frage, wie es dazu gekommen war. Zusammen mit anderen Kollegen aus der Auswahlkommission stieß er auf meine Mappe, in der nach seiner Einschätzung einige Optionen abstrakter Kunst konsequent durchgespielt werden. Diese Tendenz sei, wie mir Götz berichtete, den beteiligten Kollegen zu einseitig gewesen, er habe jedoch darin ein vielversprechendes Entwicklungspotenzial gesehen und mich deshalb für seine Klasse ausgewählt. Diese Entscheidung war für meine künstlerische Tätigkeit von enormer Bedeutung, und ich empfinde dafür nach wie vor große Dankbarkeit. Auf der anderen Seite bedeutet das: Wäre Götz – etwa wegen einer Erkrankung oder einer Ausstellungseröffnung – bei der Durchsicht der eingereichten Mappen nicht dabei gewesen, so hätte ich wahrscheinlich keine Zulassung zum Kunststudium bekommen.

In den ersten Semestern warf ich mich ganz in die künstlerische Arbeit, wandte mich aber von der in den letzten Schuljahren vorrangig betriebenen abstrakten bzw. informellen Malerei ab und experimentierte mit neuen Gestaltungsformen, die natürlich auch von damals aktuellen Kunstströmungen inspiriert waren. Diese Versuche, von Anfang an ein eigenständiges künstlerisches Konzept anzuvisieren, wurden von Götz positiv aufgenommen. In Erinnerung geblieben sind mir seine konstruktiven Hinweise auf mögliche Weiterentwicklungen des gefundenen Ansatzes. Unvergessen ist ein großes Lob, das er anlässlich des jährlichen Akademierundgangs nach einer zusammen mit Gerhard Hoehme unternommenen Besichtigung formulierte.

Orientierungskrise

In meinem dritten Semester nahm die Lektüre philosophischer Texte allmählich immer mehr Raum ein, und die Beschäftigung mit philosophischen Fragen gewann sogar ein Übergewicht gegenüber der künstlerischen Praxis. Das führte dazu, dass ich als Gasthörer Vorlesungen und Seminare der im Aufbau befindlichen Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf besuchte. Die Faszination wurde schließlich so stark, dass ich nach dem vierten Semester ganz zur Universität überwechselte und voll in die Welt der Philosophie und der Germanistik eintauchte. (Meine Entwicklung habe ich im Selbstinterview ausführlich dargestellt.)

Über die Verschiebung meiner Prioritäten und die sich daraus ergebende Orientierungskrise sprach ich natürlich mit den befreundeten Kunststudierenden, denen die erwogene Wende von der Kunst zur Philosophie aber eher suspekt war und die mich häufig davon abzubringen versuchten. Von Götz hingegen erfuhr ich eine Unterstützung, die zur Entscheidungsfindung beitrug: Wenn ich mich so stark zu diesem Schritt gedrängt fühle, dann solle, ja dann müsse ich ihn auch machen; außerdem sei eine Rückkehr zur Kunst und in seine Klasse jederzeit möglich. Diese Reaktion zeigt, dass Götz wirklich daran gelegen war, dass seine Studierenden die für sie richtigen Wege finden – auch wenn das zu einer längerfristigen Zurückdrängung der künstlerischen Arbeit führte.

Karl Otto Götz: Melusine (1960). Foto: Joachim Lissmann.
Karl Otto Götz: Melusine (1960). Foto: Joachim Lissmann.

In der Orientierungskrise galt es 1970, eine Entscheidung zwischen drei Möglichkeiten zu treffen:

Weg 1: Die bildende Kunst steht weiterhin an erster Stelle; daneben wird aber auch im Rahmen der von der Akademie gebotenen Möglichkeiten den philosophischen und den allmählich erwachenden literaturwissenschaftlichen Interessen nachgegangen.

Weg 2: Ich bleibe zwar in der Götz-Klasse, befasse mich aber als Uni-Gasthörer ein paar Semester lang vorrangig mit philosophischen und literaturwissenschaftlichen Fragestellungen, um danach wieder primär bildende Kunst zu machen.

Weg 3: Ich wechsle für unbestimmte Zeit ganz zur Universität, behalte dabei aber die von Götz angebotene Möglichkeit im Blick, nach einigen Semestern oder sogar Jahren wieder in seine Klasse zurückzukehren.

Götz’ wohlwollende und unterstützende Haltung trug nicht unwesentlich dazu bei, dass ich mich nach längerem Überlegen entschied, den meine bisherige Lebensplanung grundsätzlich verändernden Weg 3 einzuschlagen. Das hatte schließlich zur Folge, dass ich mein gesamtes Berufsleben an der Heinrich-Heine-Universität verbrachte. Nach meiner späteren Rückkehr zur bildenden Kunst (1989–1995 und 2013ff.) bin ich dann selbst zum Grenzgänger zwischen den beiden Bereichen geworden, allerdings auf deutlich andere Weise als Götz.

Götz als Psychologe

Während meiner Zeit in der Klasse war Götz nicht nur künstlerisch, sondern auch wissenschaftlich tätig, nämlich mit psychologischen Forschungen beschäftigt, die auf eine exakte Ästhetik ausgerichtet waren. Diesen Teil seiner Arbeit sparte er in den Korrektursitzungen keineswegs aus; er hielt indes keine Vorträge und zeigte auch – von realistischen Erwartungen ausgehend – kein größeres Bestreben, bei seinen Studierenden Begeisterung für seine psychologischen Forschungen zu entfachen oder sie sogar zu Mitwirkung an ihnen zu bewegen. Nach meiner Erinnerung berichtete er eher beiläufig von seinen wissenschaftlichen Aktivitäten und erwähnte dabei auch die ablehnende Haltung anderer Künstler, die nicht nachvollziehen konnten, dass er so viel Zeit in eine empirische Forschung investierte, deren Nutzen sie nicht einzusehen vermochten. Bei vielen Künstlern in und im Umfeld der Akademie war eine starke Distanz zur Wissenschaft, die manchmal bis zur Wissenschaftsfeindlichkeit ging, weit verbreitet. Dass ein renommierter Maler wie Götz auch Wissenschaftler war, stellte einen Sonderfall dar – nach meinem Kenntnisstand gab es in diesem Kontext keinen weiteren Grenzgänger zwischen bildender Kunst und Wissenschaft.

Als Götz/Rissa 1972 ihr Buch Probleme der Bildästhetik – Eine Einführung in die Grundlagen des anschaulichen Denkens, darin ihre kunsttheoretischen Überlegungen auf psychologischer Grundlage zusammenfassend, veröffentlichten, hatte ich mich von der Kunstakademie bereits abgelöst. Ich erfuhr zwar von der Publikation, habe das Buch aber erst zur Vorbereitung des Interviews gründlich und mit Gewinn studiert. Es ist zu Unrecht weitgehend unbeachtet geblieben, und ich plane, zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückzukommen.

Karl Otto Götz: Batelan (1974). Foto: Carsten Clüsserath.
Karl Otto Götz: Batelan (1974). Foto: Carsten Clüsserath.

Nach dem Wechsel zur Universität betrachtete ich es als die Umorientierung fördernd, die Kontakte zur Kunstakademie und damit auch zu Götz nicht weiter zu pflegen. Artikel über ihn las ich allerdings weiterhin mit großem Interesse und besuchte auch die eine oder andere Ausstellung seiner Werke. Bei einer Vernissage – es dürfte Mitte der 1990er Jahre gewesen sein – traf ich ihn nach langer Zeit wieder. In der Zwischenzeit hatte ich im Fach Philosophie die Promotion und die Habilitation hinter mich gebracht sowie im Fach Germanistik bei Herbert Anton eine dauerhafte Beschäftigung erlangt. Die Entwicklung des 1987 begründeten Studien- und Forschungsschwerpunkts Mythos, Ideologie und Methoden befand sich in vollem Gang. Darüber hinaus hatte ich auch von 1989–1995 die künstlerische Tätigkeit wieder aufgenommen. Götz, der sich noch sehr gut an die vier Semester in seiner Klasse und meinen Wechsel zur Universität erinnern konnte, hörte sich das alles mit einem gewissen Wohlgefallen an und stellte kenntnisreiche Fragen.

Kooperationspartner

Danach herrschte für etliche Jahre Funkstille. Nach langer Unterbrechung nahm ich Anfang 2013 meine künstlerische Tätigkeit wieder auf; ich mietete ein Atelier im Werstener Kulturbunker. Einige Monate vor dem Ende meiner universitären Dienstzeit im Dezember 2013 kam ich auf die Idee, ein Online-Forum für diejenigen zu schaffen, die wie ich Grenzgänger zwischen Wissenschaft und bildender Kunst sind. Dieses Projekt stieß bei vielen an der Heinrich-Heine-Universität Lehrenden und bei einigen anderen, die z.B. an der Düsseldorfer Kunstakademie tätig waren, auf reges Interesse, 2014 gab es die ersten Eintritte in die Redaktion zu verzeichnen. Das Konzept des Online-Journals wurde in dieser Phase mehrfach ausgeweitet, da erkennbar wurde, dass es neben den Grenzgängern zwischen Wissenschaft und bildender Kunst noch weitere Verbindungen zwischen beiden Bereichen gibt, die in w/k ebenfalls zur Geltung kommen sollten: wissenschaftsbezogen arbeitende Künstler, Kooperationen zwischen Künstlern und Wissenschaftlern, die einflussreiche Richtung künstlerische Forschung (Artistic Research) und noch einiges mehr.

Im Vorfeld der 2015 durchgeführten Sponsorensuche, die sich dann als totales Desaster erwies (siehe Begrüßungsrede zur ersten w/k-Ausstellung), hielt ich es für sinnvoll, eine möglichst breit aufgestellte Gruppe von Kooperationspartnern zusammenzutrommeln. Dabei stand natürlich auch Götz auf dem Kontaktprogramm. Über seine Frau Rissa stellte ich den Kontakt zu ihm her und erreichte erfreulicherweise seine Zusage. In einer E-Mail vom 26.3.2014 schreibt sie:

„Es freut K.O. Götz, dass Sie ihn als K.W.-Künstler in Ihrem Format führen wollen. Er hat es wirklich verdient, da er in den 1970er Jahren mit mir als Assistentin Tests an Kunststudenten und anderen Personen durchgeführt hat , die von internationalen Wissenschaftlern der Psychologie – USA, Kanada und England – seiner Zeit anerkannt wurden.“

Im Jahr 2016 machte sich die w/k-Redaktion dann – ermöglicht durch das großartige Engagement des w/k-Architekten Thomas Daffertshofer – daran, die Startrunde vorzubereiten, die im November 2016 online gegangen ist. Seit längerer Zeit hatte ich zusammen mit der Redakteurin Irene Daum, die auch Psychologin und Neurowissenschaftlerin ist, für die erste Veröffentlichungsrunde ein Interview mit dem Titel Karl Otto Götz als Wissenschaftler, das auch Rissas Beteiligung an den Forschungsprojekten berücksichtigen sollte, geplant. Im Frühjahr 2016 nahmen wir Kontakt zu beiden auf. Gegen Ende der Arbeit am Interview, bei der Rissas Erinnerungen eine wesentliche Rolle spielten, machten wir am 1. Juni 2016 einen Besuch in Wolfenacker – ein bewegendes Wiedersehen mit dem mittlerweile erblindeten Götz.

Karl Otto Götz: Hale – Bopp III (1997). Foto: Joachim Lissmann.
Karl Otto Götz: Hale – Bopp III (1997). Foto: Joachim Lissmann.

Nachdem die Künstlerin und w/k-Redakteurin Meral Alma angeboten hatte, in der von ihr geleiteten Kunstakademie.gallery bereits im November 2017, also wenige Wochen nach der Veröffentlichung der Startrunde, die erste w/k-Ausstellung zu organisieren, ergaben sich weitere Kontakte mit Götz und Rissa. Für die Ausstellung Zwischen Wissenschaft und Kunst: Düsseldorfer Akzente wurden Beiträger der Startrunde ausgewählt, die einen Bezug zu Düsseldorf haben. Von Anfang an war geplant, auf den Beitrag Karl Otto Götz als Wissenschaftler durch ein Schaubild zu verweisen; großzügigerweise waren Götz und Rissa bereit, zusätzlich noch jeweils ein Bild zur Verfügung zu stellen. Mein letzter Kontakt mit Götz fand anlässlich des Abholens der beiden Bilder in Wolfenacker statt.

Weitere wichtige Werke von Karl Otto Götz

Rissa hat außer den bereits verwendeten auch noch die Abbildungen weiterer Bilder zur Verfügung gestellt, die sie als besonders wichtig betrachtet. Die Redaktion bedankt sich für die hilfreiche Unterstützung. Die Werke werden in der Reihenfolge des Entstehens präsentiert. Auf diese Weise gibt der w/k-Beitrag gleichsam nebenbei einen Überblick über das Werk von Götz anhand repräsentativer Arbeiten.

Karl Otto Götz: 24 Variationen mit einer Faktur (1949). Foto: Joachim Lissmann.
Karl Otto Götz: 24 Variationen mit einer Faktur (1949). Foto: Joachim Lissmann.
Karl Otto Götz: Bild vom 12.12.1952 (1952). Foto: Joachim Lissmann.
Karl Otto Götz: Bild vom 12.12.1952 (1952). Foto: Joachim Lissmann.
Karl Otto Götz: Bild vom 19.02.1955 (1955). Foto: Carsten Clüsserath.
Karl Otto Götz: Giverny I (1986). Foto: Olaf Bergmann.
Karl Otto Götz: Giverny I (1986). Foto: Olaf Bergmann.
Karl Otto Götz: Flagstorm (2002). Foto: Joachim Lissmann.
Karl Otto Götz: Flagstorm (2002). Foto: Joachim Lissmann.

Beitragsbild über dem Text: Karl Otto Götz: Jonction 3.10.90 (1990). Foto: Carsten Clüsserath. 200 x 520 cm, zweiteilig, Mischtechnik auf Leinwand. Saarland Museum Saarbrücken, Leihgabe der K.O. Götz und Rissa-Stiftung.

Zitierweise

Peter Tepe (2017): Karl Otto Götz: Kontaktstellen. w/k - Zwischen Wissenschaft & Kunst. https://doi.org/10.55597/d1108

One Comment

  1. Jürgen Rahn Jürgen Rahn 24. Oktober 2017

    Peter Tepe, der mir, von Prof. Gerhard Hoehme kommend, in der klasse von Prof. K.O. Götz als mitstudent erstmals begegnete, wir arbeiteten im gleichen raum, unsere gespräche waren philosophischer art, wie ich sie bei anderen kunststudenten immer vermisste, er hatte zu jener zeit mit seinem geplanten wechsel an die Heinrich-Heine-Universität einen guten schritt getan, und damals hätte wohl kaum ein anderer künstler ein besseres verständnis für diese entscheidung aufbringen können, als unser beider lehrer.
    Wie Peter Tepe das schildert, empfinde ich heute als wohltuend.
    Denn in jenen jahren blieb das studium an der düsseldorfer kunstakademie, auch das der freien künste, nicht von politischen aktivitäten ausgespart, was ich persönlich als entmutigend erlebt habe.
    Den Grund kann ich heute klar benennen:
    Wo einerseits die künste mit den geistes- und naturwissenschaften (möchte sogar die kontemplativität religiöser inhalte mit einbeschließen) jeher natürliche geschwister sind, und das nicht nur in ihrer europäischen vergangenheit, wandeln sich andererseits die künste in der nähe zur politik auffallend und oft allzu eilfertig zur propaganda, werden ihr ideologisch unterworfen oder machen sich freiwillig dienstbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert