w/k - Zwischen Wissenschaft & Kunst
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Das w/k-Fragenprofil

w/k in 5 Minuten wird hier als bekannt vorausgesetzt. In den verschiedenen w/k-Bereichen wird angestrebt, miteinander vergleichbare Ergebnisse zu erreichen, und zu diesem Zweck werden für jeden Beitragstyp allgemeine Fragen formuliert, die in jedem konkreten Beitrag dieses Typs beantwortet werden sollen.

1. Einzelstudien in den Bereichen 1–3:

Beiträge von Künstlerinnen
Beiträge über Künstlerinnen
Interviews mit Künstlerinnen

Das erste Hauptziel von w/k besteht darin, die Vielfalt der individuellen Verbindungen zwischen Wissenschaft und bildender Kunst in Einzelstudien so genau wie möglich zu erfassen. Welche allgemeinen Fragen in einem Beitrag zu beantworten sind, hängt davon ab, wie die jeweilige Künstlerin einzuordnen ist: als Grenzgänger und/oder als wissenschaftsbezogene Künstlerin und/oder als Künstlerin, der in bestimmten Projekten mit Wissenschaftlern/Technikern kooperiert. Eine Einzelstudie besteht aber nicht nur aus Antworten auf die für den konkreten Künstler relevanten allgemeinen Fragen, sondern ist immer auch bestrebt, dessen Besonderheiten angemessen zu berücksichtigen.

Bei den meisten Wissenschaft-Kunst-Verbindungen handelt es sich um wissenschaftsbezogen arbeitende Künstlerinnen; es kommt aber auch vor, dass zwei oder sogar alle drei Grundformen bei einer Künstlerin zu finden sind – es gibt einige Grenzgänger, die sich in ihrer künstlerischen Arbeit auf wissenschaftliche Theorien/Methoden/Ergebnisse stützen und bei bestimmten Projekten mit Wissenschaftlerinnen kooperieren.

Der Fragenkatalog für Grenzgänger zwischen bildender Kunst und Wissenschaft

Jeder Grenzgänger wird zunächst einmal aufgefordert, seine wissenschaftliche Arbeit auf allgemein verständliche Weise kurz darzustellen; z.B. erläutert die Physikerin, die auch Künstlerin ist, was sie als Physikerin macht. Hinzu kommen die folgenden Fragen:

  • Wie hat sich die Verbindung zwischen Wissenschaft und bildender Kunst bei Ihnen herausgebildet? Welches waren die wichtigsten Entwicklungsphasen?
  • Welche künstlerischen Ziele verfolgen Sie als Grenzgänger?
  • In welchem Verhältnis steht Ihre wissenschaftliche Tätigkeit zur künstlerischen: Welche Verbindungen bzw. Wechselwirkungen gibt es zwischen beiden Bereichen?
  • Hat die künstlerische Tätigkeit in einigen Fällen die Hervorbringung einer wissenschaftlichen Theorie begünstigt – und/oder umgekehrt?
Der Fragenkatalog für wissenschaftsbezogene Künstlerinnen
  • Welche Wissenschaft ist oder welche Wissenschaften sind für Ihre künstlerische Arbeit relevant?
  • Auf welche Theorien/Methoden/Ergebnisse dieser Wissenschaft(en) beziehen Sie sich in Ihrer künstlerischen Tätigkeit?
  • Wie hat sich das Interesse an bestimmten Wissenschaften bei Ihnen herausgebildet?
  • Welche künstlerischen Ziele verfolgen Sie bei Ihrer Auseinandersetzung mit Wissenschaft(en)?
Die Fragenkataloge für Kooperationen zwischen (bildender) Kunst und Wissenschaft

Beim gegenwärtigen Erkenntnisstand werden vier Kooperationsformen unterschieden; möglicherweise gibt es noch weitere.

Kooperationsform 1: Mindestens eine Künstlerin arbeitet mit mindestens einer Wissenschaftlerin – und in diesem Zusammenhang häufiger auch mit Technikern und Firmen – zusammen, um neue Materialien für die eigene künstlerische Arbeit zu gewinnen. Dann ist zu fragen:

  • Worum geht es der jeweiligen Künstlerin?
  • Wie sieht die Zusammenarbeit konkret aus, und wie hat sie sich entwickelt?
  • Welchen Einfluss hat die Wissenschaft auf die Künstlerin?
  • Zu welchen künstlerischen Ergebnissen hat diese Kooperation geführt?

Kooperationsform 2: Mindestens eine Künstlerin beteiligt sich an einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt:

  • Worum geht es in diesem Forschungsprojekt?
  • Welchen Einfluss hat die Wissenschaft auf die Künstlerin: Kommt es z.B. zu Annäherungen an die jeweilige Wissenschaft?
  • Welche künstlerischen oder kunstnahen Aktivitäten sind in diesem Projekt vorgesehen, und welche Aufgaben erfüllen sie darin?

Kooperationsform 3: Mindestens eine Wissenschaftlerin beteiligt sich an einem künstlerischen Gestaltungsprojekt:

  • Worum geht es in diesem Gestaltungsprojekt?
  • Welche wissenschaftlichen oder wissenschaftsnahen Aktivitäten sind in diesem Projekt vorgesehen, und welche Aufgaben erfüllen sie darin?

Kooperationsform 4:  Neuartige Verbindungen zwischen Wissenschaft und (bildender) Kunst: Einige versuchen, künstlerische Arbeitsweisen mit wissenschaftlichen so zu verbinden, dass eine besondere Art neuen Wissens erzeugt wird:

  • Worum geht es in diesem Projekt?
  • Welche künstlerischen oder kunstnahen Aktivitäten sind in diesem Projekt vorgesehen, und welche Aufgaben erfüllen sie darin?
  • Welche wissenschaftlichen oder wissenschaftsnahen Aktivitäten sind in diesem Projekt vorgesehen, und welche Aufgaben erfüllen sie darin?
  • Wie wirken künstlerische und wissenschaftliche Aktivitäten zusammen?
  • Entsteht eine besondere Art des Wissens? Wenn ja, so ist dieses genauer zu beschreiben.

In w/k werden auch Positionen der künstlerischen Forschung (Artistic Research) präsentiert und untersucht:

 Der Fragenkatalog für künstlerische Forscher
  • Was verstehen Sie unter künstlerischer Forschung?
  • Stützen Sie sich auf bestimmte theoretische Ansätze der künstlerischen Forschung und wenn ja, auf welche?
  • Wie hat sich der Kontakt zu Konzepten der künstlerischen Forschung bei Ihnen herausgebildet?
  • Welche künstlerischen und/oder wissenschaftlichen Ziele verfolgen Sie bei Ihrer Orientierung an Konzepten der künstlerischen Forschung?

Das oben angesprochene Streben nach neuartigen Verbindungen zwischen Wissenschaft und (bildender) Kunst findet sich auch bei einigen Ansätzen künstlerischer Forschung.

2. Einzelstudien in Bereich 4, der aus drei Sektionen besteht:

Beiträge von kunstbezogenen Wissenschaftlerinnen
Beiträge über kunstbezogene Wissenschaftlerinnen
Interviews mit kunstbezogenen Wissenschaftlerinnen

Das zweite Hauptziel von w/k besteht darin, die Vielfalt der individuellen Formen kunstbezogener Wissenschaft, d.h. der Rückgriffe auf künstlerische Konzepte/ Methoden/Ergebnisse in Lehrveranstaltungen und/oder Forschungsprozessen und/oder Veröffentlichungen in Einzelstudien so genau wie möglich zu erfassen.

Jede kunstbezogene Wissenschaftlerin wird zunächst einmal aufgefordert, ihre wissenschaftliche Arbeit auf allgemein verständliche Weise kurz darzustellen. Am Beispiel des Artikels Vorlesungstheater wird nun dargelegt, welche weiteren Fragen von kunstbezogenen Wissenschaftlerinnen zu beantworten sind. Die auf diesen Beitrag bezogenen Antworten bringen die Zusammenhänge skizzenhaft zur Sprache:

  • Auf welche Kunstform(en) wurde zurückgegriffen? – Die ganze Vorlesung fand in Theaterform statt.
  • Zu welche Kooperationen mit Künstlerinnen kam es? – An der Theatervorlesung beteiligten sich mehrere Studierende, die über Erfahrungen als Schauspielerinnen, in einem Fall auch als Stückeschreiberin und Regisseurin, verfügten. Außerdem waren Künstlerinnen (Musikerinnen, bildende Künstlerinnen, Tänzerinnen) zu Gastauftritten eingeladen – dabei handelte es sich nicht nur um Studierende, sondern auch um Universitätsexterne.
  • Beteiligte sich der Dozierende an den künstlerischen Aktivitäten, oder wurden diese nur in die Lehrveranstaltung integriert? – Beides war der Fall: Der Dozierende spielte selbst im Vorlesungstheater mit, und er integrierte Gastauftritte in die Vorlesung.
  • Betraf der Kunstbezug nur die Lehrveranstaltung, oder wirkte sie sich auch auf die Forschung und auf Veröffentlichungen aus? – Der Kunstbezug beschränkte sich auf die Vorlesung und deren Veröffentlichung in Buchform; er betraf nicht – oder höchstens in einer genauer zu klärenden indirekten Form – den Forschungsprozess.
  • Aus welchen Gründen wurde der Kunstbezug eingesetzt? – Die Theatervorlesung war als auf ein Semester beschränkte wissenschaftlich-künstlerische Aktivität geplant, die zusammen mit der Buchveröffentlichung dazu dienen sollte, die Studierenden des interdisziplinären Studien-und Forschungsschwerpunkts Mythos, Ideologie und Methoden zu motivieren und ihre kreativen wissenschaftlichen Kräfte zu wecken.

Liegen weitere Beiträge zum Bereich Kunstbezogene Wissenschaftler vor, so wird geprüft, ob das Fragenspektrum noch der Erweiterung bedarf.

3. Theoretische Texte in Bereich 5: Allgemeines zu „Kunst und Wissenschaft“

Das dritte Hauptziel von w/k besteht darin, bei der Theoriebildung über das Großthema „Kunst und Wissenschaft“ Erkenntnisfortschritte zu erreichen. Diese Texte weisen im Unterschied zu den Beiträgen zu den Bereichen 1–4 kein einheitliches Profil auf: In Bereich 5 haben allgemeiner ansetzende Untersuchungen zu allen Aspekten des Großthemas „Kunst und Wissenschaft“ ihren Ort. Aufgrund des heterogenen Charakters dieser Texte ist ein differenzierter Fragenkatalog nicht sinnvoll. Es bleiben aber folgende Fragen übrig:

  • Wie ist Ihre spezielle Fragestellung im Gesamtkontext „Kunst und Wissenschaft“ zu verorten?
  • Welche Bedeutung haben Ihre Ergebnisse für das Nachdenken über das Thema „Kunst und Wissenschaft“?
  • Inwiefern ist Ihr Ansatz für w/k relevant?

4. Theoretische Texte in Bereich 7: Ästhetik & Kunsttheorie

In Bereich 7 sollen künftig nur solche Probleme der Ästhetik und Kunsttheorie behandelt werden, die für w/k direkt oder indirekt relevant sind. Diese Relevanz ist im Beitrag selbst herauszuarbeiten. Das bedeutet konkret, dass rund eine von sechs DIN A4-Seiten dafür zu reservieren ist,  die Bedeutung des behandelten Themas für w/k darzulegen; dies sollte in der Regel zu Beginn des Aufsatzes geschehen. Am Ende des Beitrags ist auf diese Verbindung noch einmal zurückzukommen. Die Fragen lauten:

  • Inwiefern ist Ihre ästhetische bzw. kunsttheoretische Fragestellung für w/k relevant?
  • Welche Bedeutung haben Ihre Ergebnisse für das Nachdenken über das Thema „Kunst und Wissenschaft“?

5 . Verhältnis des vorliegenden Textes zum Beitrag Die w/k-Fragen

Die w/k-Fragen wurden zum ersten Mal im Beitrag Die w/k-Fragen veröffentlicht. Er wird nun durch den Redaktionstext Das w/k-Fragenprofil ergänzt. Diese Ergänzung ist erforderlich, da für die redaktionelle Betreuung der Beiträge ein Text benötigt wird, der sich in einem Prozess ständiger Verbesserung, an dem sich auch die w/k-Lesenden beteiligen können, befindet – an einem w/k-Beitrag dürfen aber nach einem Redaktionsprinzip keine substanziellen inhaltlichen Veränderungen vorgenommen werden; erlaubt sind nur die Korrektur von sprachlichen Fehlern sowie formale Anpassungen.

Bekommt ein Interessent für sein Konzept grünes Licht – die notwendigen Informationen finden sich in Hinweise für Beiträgerinnen –, so wird ihm auf der Grundlage des vorliegenden Redaktionstextes immer auch mitgeteilt, welche allgemeinen Fragen für seinen Artikel relevant sind.

Zitierweise

Peter Tepe, Till Bödeker und Anna-Sophie Jürgens (2019): Das w/k-Fragenprofil. w/k – Zwischen Wissenschaft & Kunsthttps://doi.org/10.55597/d8176